Übungsorientierte Einführung in die Programmierung im künstlerischen Kontext. Neben der ästhetischen Arbeit mit Programmcode und der Verbindung von Computer und Umgebung mittels Schnittstellen steht dabei die Arbeit mit Daten im Vordergrund: Das Modul widmet sich dem algorithmischen Lesen, Auswerten und Darstellen von Daten, die von Sensoren, aus Datenaufzeichnungen oder aus bewegten und unbewegten Bildern stammen können. Benutzt werden Programmierumgebungen wie Processing und Pure Data.
Das Seminar untersucht die Möglichkeiten des künstlerischen Umgangs mit rechnenden und handelnden Objekten. Gearbeitet wird mit Sensor- und Aktortechnologien, ihrer Verbindung mit Mikroprozessoren und Rechnern sowie deren Programmierung, wobei Hardware-offene Systeme im Zentrum stehen, die mittels der Arduino-Software programmiert werden und die als eigenaktive Dinge untereinander, sowie mit Softwaresystemen wie Processing, Max/MSP oder Pure Data kommunizieren können.
‘Natur’ steht bis heute für Vorstellungen von Ursprünglichkeit, Gewachsenem, Nicht-Hergestellten und sich selbst Organisierendem. Dem werden das Technische, das Künstliche, das Gestaltete und Kultivierte gegenübergestellt. Der Workshop nähert sich dem Thema mit künstlerischen Strategien. Relevante technische Keywords lauten: Biochips, Selbstorganisation, Automaten zur Modellierung biologischer Systeme, Künstliche Neuronale Netze, Genetische Programmierung, Bionik, Biocomputer, Parasitäre Strategien, Simbionts und ihre Wirte.
Die Veranstaltung dient der theoretischen sowie konzeptionellen Vor- und Nachbereitung des einwöchigen Workshops, der zusammen mit Studenten der Bauhaus-Universität Weimar Ende Mai in Senones, Frankreich stattfinden wird.
Der Kybernetiker, Physiker, Philosoph und Gründer des legendären Biological Computing Laboratory in Illinois hat stets nachdrücklich auf die blinden Flecken unserer Beobachtung hingewiesen. Die theoretische Fassung dieses Erkenntnisproblems führte zur Entwicklung der Kybernetik 2. Ordnung – einer Theorie des Beobachters –, die philosophisch dem radikalen Konstruktivismus zugeordnet wird.