‘Natur’ steht bis heute für Vorstellungen von Ursprünglichkeit, Gewachsenem, Nicht-Hergestellten und sich selbst Organisierendem. Dem werden das Technische, das Künstliche, das Gestaltete und Kultivierte gegenübergestellt. Robert Boyle zählt bereits im Jahr 1682 mehr als 30 Bedeutungen für das Wort Natur auf und schlägt vor, diesen unscharfen und vieldeutigen Begriff ganz fallen zu lassen. Wie wir wissen, hat sich der Begriff hartnäckig gehalten, gerät aber durch eine Vielzahl technologischer Entwicklungen, die starke Bezüge zu Biologie herstellen, erneut unter Druck. Biologische Experimente zur Vorhersage der Interaktion von Proteinstrukturen werden heute in silicio berechnet. Biocomputer verwenden die Erbsubstanz DNS als Speicher- und Verarbeitungsmedium. Die Bionik nimmt sich für technische Entwicklungen die Natur zum Vorbild. Cyborgs sind kybernetische Mischwesen aus technischen und biologischen Elementen. Das interdisziplinäre Feld A-Life fokussiert Forschungen, bei denen künstliche Systeme die Eigenschaften lebender Systeme nachahmen, usw.

Der Workshop nähert sich dem Thema mit künstlerischen Strategien. Relevante technische Keywords lauten: Biochips, Selbstorganisation, Automaten zur Modellierung biologischer Systeme, Künstliche Neuronale Netze, Genetische Programmierung, Bionik, Biocomputer, Parasitäre Strategien, Simbionts und ihre Wirte.

Nach einer kurzen Einführung in die Theorie und verfügbare Technik sollen eigene Ideen und Konzepte entwickelt sowie hands-on getestet werden.

Voraussetzung für die Teilnahme am Workshop ist der regelmäßige Besuch des Fachseminars Biological Computing. Aus Planungsgründen ist eine verbindliche Anmeldung bei Georg Trogemann oder Lasse Scherffig erforderlich.

Guest Lectures

› Die technologische Sinnverschiebung
› Medienpflanzen

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