Nirgendwo-Land

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  • utopias and dystopias

  • Karin Lingnau
  • Summer 2014, Fachseminar
  • Tue. 15.04. 14-16 h ; 13.05. 16-18 h
  • Lab3

Tuesday
15.04. 14:00 – 16:00 Utopias
13.05. 16:00 – 18:00 Cyborgs (together with Dieuwke Boersma)

 

Utopia was here at last: its novelty had not yet been assailed by the supreme enemy of all Utopias – boredom. Arthur C. Clarke, Childhood‘s End, 1953

 

Utopias and Dystopias as no-places offer certain states as options, variants, extensions or negations of a current social state. To understand utopias as a singular form of expression, to think and to act, is a way for contemporary art to use specific paths of remix, collaboration and radical traditions, as part of a current fictional exertion with dissolving realities of the past and imagined variants of the future. Working immersively in the present, dystopian and utopian approaches deal with unsolved fictional narratives and detect therein their own forms of utopia (or dystopia).

 

These two sides of a coin are also intricately connected. The one tries to exist without the other but most of the narratives and ideas surrounding utopias depend on a dystopian state or even a dystopian counterpart to exist and to flourish.

 

In the first seminar date we will discuss the states of utopia, their origins and their possibilities, also for our own artistic strategies. In the second date we will focus on the idea of cyborgs and how they fit into our current state of thinking and perhaps acting. The second date is on 13th of may and will be together with Dieuwke Boersma and her seminar “Fabulous”.

 

This seminar is connected to the seminar “Gebaute Phantasien – Erfundene Realitäten” which will take place on monday.

 

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Utopien und Dystopien bieten als Nicht-Orte Zustände als Optionen, Varianten, Erweiterungen oder Negierungen der gegenwärtigen gesellschaftlichen Zustände an. Utopien als eigene Formen des Denkens und Arbeitens zu begreifen bietet zeitgenössischer Kunst spezifische Pfade des Remix, der Kollaboration und radikaler Traditionen in gegenwärtigen fiktionalen Anstrengungen mit
sich auflösenden realen Vergangenheiten und imaginierter Zukunftsvarianten. In der Gegenwart immersiv arbeitend, beschäftigen sich dystopische und utopische Ansätze mit ungelösten fiktionalen Narrativen und finden darin eigene Formen der Utopie (oder Dystopie).

 

Utopien/Dystopien sind verbunden durch die Übersetzung der gegenwärtigen gesellschaftlichen Situationen in mögliche Zustände, fiktional und doch vorstellbar. Science Fiction ist hier das Genre, das, so breit aufgestellt von utopischer Literatur bis zu Cyberpunk und apokalyptischen Szenarien, Bild- und Lesematerial bietet, das einer Realisierung und manchmal einer konkreten Konstruktion dienen kann, definitiv aber das eigene Denken in Bezug auf Possibilitäten schärft.

 

Das Seminar beschäftigt sich mit utopischen Formen und Artefakten in Referenz auf Historie, Popkultur und Technologie. Stichworte sind Ökologie und Apokalypse, staatliche Utopie, Architektur und urbane Vision, Körper und Cyborgs, Ästhetiken utopischer Konstrukte. Der Einsatz und die Verwendung utopischen Bildmaterials in Science Fiction-Film und -Literatur stellt die Frage nach Utopien und Dystopien als Grundlagen des eigenen künstlerischen Arbeitens und Denkens. Wie wird aus einem utopischen Ansatz eine realisierte Konstruktion?

Im ersten Seminartermin diskutieren wir verschiedene Zustände von Utopien, ihre Ursprünge und Möglichkeiten, auch für unsere eigenen Strategien. Ausserdem widmen wir uns im zweiten Seminartermin dem Thema der Cyborgs unter dem Aspekt wie sie unser gegenwärtiges Denken und Handeln einfügen. Dies wird gemeinsam mit Dieuwke Boersma und ihrem Seminar “Fabulous” am 13.05.  stattfinden.

„Nirgendwo-Land“ knüpft an das am Montagen stattfindende Seminar „Gebaute Phantasien – erfundene Realitäten“ an und erweitert die Thematik.

 

Image: Hieronymos Bosch, Exterior of his triptych “The Garden of Earthly Delights” from between 1490 to 1510.