How to grow a plastic garden?

Paradiesgärtlein, Meister vom Oberrhein, um 1410, Städel, Frankfurt a.M.

Wachstum wird in den verschiedensten gesellschaftlichen Kontexten beobachtet und beschreibt immer zeitgebundene Prozesse der Zunahme und Vermehrung. Die Bevölkerung wächst. Die Städte mutieren zu Megacities. Hedgefonds wuchern und das kann negatives Wirtschaftswachstum zur Folge haben. Tiere wachsen oft in Hochhäusern und die Pflanzen wachsen wild oder kultiviert – auf der Erde und sogar im All. Menschen können in Reagenzgläsern wachsen. Im Laufe des Lebens wächst oder schrumpft jeder. Das größte Lebewesen der Welt ist ein 2400 Jahre alter Pilz, der sich auf über 880 Hektar verbreitet hat. Und wie wächst das was man will? Welches Wachstum kann man beeinflussen? Was wächst wann? Wo wächst was?

Jede Seminarsitzung ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil verschaffen wir uns anhand von künstlerischen Positionen und wissenschaftlichen Untersuchungen, sowie Pop- und Alltagsphänomenen einen Einblick in Wachstumsprozesse und wie sie initiiert, gesteuert und wahrgenommen werden. Wir befassen uns beispielsweise mit der Evolutionstheorie des russischen Anarchistenfürst Kropotkin, mit historischer und prognostizierter Stadtentwicklung, zellulären Automaten, Tomás Saracenos Installationen, synthetischer Biologie, dem Science-Fiction-Film “The Blob”, etc.. lm zweiten Teil des Seminars konzentrieren wir uns auf praktische Experimente und die Arbeiten der Studierenden mit Präsentationen bestehender und der Entwicklung neuer Diskurse, Prozesse und Arbeiten. Der regelmäßige Betrieb wird durch Gäste und Exkursionen aufgelockert.