Code und Material
Algorithmen und digitale Informationsprozesse sind allgegenwärtig – sie nisten in den kleinsten Objekten und durchdringen alle Lebensbereiche. Die digitalen Codes, diese „Undinge” (Flusser), die unsichtbar und im genauen Sinn des Wortes „unbegreiflich” sind, galten anfangs auch in der Kunst als Inbegriff des Immateriellen. Mit ihrer Hilfe sollte der Widerstand des Materials überwunden und die alte physische Welt ersetzt werden durch eine neue virtuelle, die es erlaubt, die künstlerische Idee unverfälscht zu realisieren. Wer sich als Künstler auf die inneren Strukturen des Computers einlässt und zum Beispiel selbst programmiert oder Platinen lötet, für den verwandeln sich die abstrakten Algorithmen und digitalen Codes in reales künstlerisches Material. Die in Code und Material versammelten Arbeiten zeichnen sich dadurch aus, dass Codes, Algorithmen und digitale Informationsprozesse nicht nur für die Umsetzung einer künstlerischen Idee verwendet, sondern die inneren Strukturen der digitalen Maschinen selbst untersucht werden.
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http://www.springer.com/springerwiennewyork/art/book/978-3-7091-0120-9