Posthuman – Technics & Life
Mit Norbert Wieners Cybernetics or Control and Communication in the Animal and the Machine (1948) beginnt die Technik mit dem Leben zu spielen. Mit der Einführung des Cyborg-Begriffs zunächst in der Raumfahrtstechnik, Anfang der 50er Jahre, beginnt auch das Leben über die Grenzen des Humanen hinaus zu treten. Beide Momente markieren den Beginn einer seitdem andauernden Transformation des Humanen (Hagner/Hörl 2008).Anfang der 80er Jahre erscheint Donna Haraways Manifesto for Cyborgs (1990), worin diese ausführt, dass wir alle schon längst Cyborgs sind, und Politik und Wissenschaft dies endlich begreifen sollten. Heute hat die Technik das Leben, den Alltag, die Kommunikation derart offensichtlich im Griff, dass ohne sie weder Politik noch Wissenschaft funktionieren würden. Diese Technik hat jedoch seit den Tagen Wieners große Sprünge (Stichwort Neokybernetik) gemacht und steht heute vor entsprechend neuen Herausforderungen (durch das Leben). Doch dieses Mal geht es nicht darum, die gemeinsamen Prozesse von Leben und Technik mithilfe der Wissenschaft der Kybernetik zu erforschen, sondern vielmehr darum, die Prozesse des Lebens technisch und umgekehrt, die technischen Prozesse biologisch steuerbar zu machen.
Das Seminar unternimmt einen Überblick über die Entwicklungen seit Wiener bis heute und stellt relevante Forscher- und Theoretiker/innen sowie aktuelle Literatur zur Diskussion.