Code and Material – Algorithms in Art

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  • Prof. Dr. Georg Trogemann
  • Talk
  • November 15th, 2011, 6:30 p.m.
  • Schering Stiftung, Unter den Linden 32-34, 10117 Berlin

On the occasion of the exhibition IRRATIONAL COMPUTING by Lab3 alumnus Ralf Baecker, Prof. Dr. Georg Trogemann is giving a talk on “Code and Material – Algorithms in Art” at Schering Stiftung, Berlin. The talk focuses on artistic inquiries into the interrelation of hard- and software, material and code.


Prospective visitors can register for the event at anmeldung@scheringstiftung.de.


Ein wesentliches Kennzeichen der Algorithmik ist ihre Materialvergessenheit. Die Informatik hat eine Vielzahl von Symbolsystemen entwickelt, die alle in äquivalenter Weise den Begriff des Algorithmus definieren. Auf welcher materiellen Basis die unterschiedlichen Formalismen als reale Maschinen gebaut werden, ist vollkommen unerheblich für deren grundsätzliches Leistungsvermögen. Generell – so scheint es – haben in der Hierarchisierung von Geistigem und Materiellem, von Zeichen und Dingen, die Zeichen die Oberhand gewonnen. Nicht mehr die Gegenstände gehen den Zeichen voraus, sondern die Zeichen den Gegenständen.


Wie für die Informatik waren zu Beginn auch für die Kunst die immateriellen Bilder der Informationstechnologien durch das Versprechen der endgültigen Überwindung der alten materiellen Welt verlockend. Gleichzeitig hatte gerade die Kunst in der Beschäftigung mit der Kybernetik sehr früh ein Bewusstsein von der Materialität der Information entwickelt. Inzwischen scheint die Dominanz flüchtiger Bildschirmoberflächen und digitaler Projektionen in der Medienkunst endgültig gebrochen. Das Verhältnis von Software und Hardware, von Code und Material wird auf neue Weise untersucht. Aktualität erhalten die Fragen des Materials durch Forschungsfelder wie Nano- und Biotechnologie, aber auch durch die Entwicklung so genannter intelligenter Werkstoffe (smart materials) und die Möglichkeiten des 3D-Drucks.


Der Vortrag stellt verschiedene Beispiele vor, wie unser Denken und unsere Symbolsysteme neue und fruchtbare Konstellationen mit dem Material eingehen.