puncta inflata

  • Installation

  • 2011
  • Steffi Lindner
  • Project

The corner – Gaston Bachelard, in his Poetics of Space, named it among others »geometry of solitude« and »seed of the room« – is a figure half closed, half open, in which three areas converge as carriers of spatial delimitation and opening. At this inconspicuous locality various structures encounter in a materially non tangible point. It is this point, that needs to be blown up.


Gaston Bachelard schreibt in Poetik des Raumes: “… jeder Winkel in einem Haus, jede Ecke in einem Zimmer, jeder eingezogene Raum, wo man sich gern verkriecht, sich in sich selbst zusammenzieht, ist für die Einbildungskraft eine Einsamkeit, der Keim eines Zimmers, der Keim eines Hauses.”


Schenkt man dem Winkel einmal mehr Beachtung, lassen sich zunächst aus geometrischer Sicht drei Flächen erfassen, die als Träger räumlicher Abgrenzung zusammenlaufen. Der topophile Blick hingegen erkennt schon in den Flächen selbst Räume, deren verschiedenste Strukturen in einem materiell nicht fassbaren Punkt aufeinandertreffen. Gleichsam als Fixpunkt bündelt der Winkel das räumliche Innen und Aussen eines Zimmers bzw. Hauses und lässt die Abgrenzung zugleich als Eröffnung erscheinen. Halb geöffnet, halb geschlossen ist der Winkel ein Ort des Zwischenzustandes.


Die Installation puncta inflata widmet sich diesem Lokal des Unscheinbaren. Im Winkel eines Raumes liegt eine kleine, halbtransparente und mit Luft gefüllte Plastiktüte, die sich nahezu unauffällig im Rhythmus eines ruhig atmenden Körpers bewegt. Dabei verursacht die Bewegung der Plastikhaut ein leises Knistern. Der Winkel wird zur Behausung, die Plastiktüte dessen monadischer Bewohner.


Video

http://interface.khm.de/wp-content/uploads/2011/10/puncta.mov.FLV


Events

Two projects at lab30
puncta inflata in the ECHORAUM